Vielfältige Methoden für eine verlässliche Diagnose
Vor der Therapie steht insbesondere bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Diagnostik mit ihren vielfältigen Untersuchungsmethoden. Eine zuverlässige Diagnose mit Hilfe aktueller Medizintechnik ist die Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie. Unsere Praxis verfügt über moderne EKG-Geräte zur Aufzeichnung der Herztätigkeit in einem Elektrokardiogramm und innovative Ultraschallgeräte zur Echokardiographie, die uns einen genauen Einblick in Ihr Herz und Ihre Gefäße ermöglichen.
Bei technisch sehr aufwendigen Verfahren wie der kardialen Magnetresonanztomographie (MRT) oder der kardialen Computertomographie (CT) arbeiten wir eng mit Kooperationspartnern zusammen, so dass wir unseren Patienten routinemäßig und zeitnah das gesamte Spektrum der modernen Kardiologie anbieten können.
Wozu dient das Ruhe-EKG?
Anhand von Kurvenveränderungen im Elektrokardiogramm können Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Blutdruckstörungen, Herzmuskelerkrankungen und -entzündungen sowie Herzinfarkte erkannt werden. Aufschlussreich für den Verlauf von Herzerkrankungen ist der Vergleich mit früheren EKGs. Während akute Durchblutungsstörungen im Ruhe-EKG meist gut erkannt werden, muss zur Diagnose von Durchblutungsstörungen unter Belastung ein Belastungs-EKG durchgeführt werden.
Wozu dient das Belastungs-EKG?
Das Belastungs-EKG ist die (Routine-)Untersuchung, wenn eine Durchblutungsstörung des Herzens festgestellt oder ausgeschlossen werden soll. Es wird geprüft, ob es unter Belastung zu einer Sauerstoffunterversorgung des Herzens kommt, was an der Veränderung der EKG-Kurvenform erkennbar ist. Die Belastung erfolgt daher möglichst bis zu einer vorgegebenen Herzfrequenz (meist 200 minus Lebensalter) oder bis zum Auftreten von Beschwerden wie sehr hohem Blutdruck oder Rhythmusstörungen. Wird die Zielherzfrequenz nicht erreicht, ist die Aussagekraft für die Diagnose einer Durchblutungsstörung eingeschränkt.
Wozu dient die Lungenfunktionsprüfung?
Sie dient der Erkennung und Unterscheidung verschiedener Formen von Atemstörungen. In der kardiologischen Praxis dient die Untersuchung häufig der Unterscheidung, ob Atemnot durch eine Lungen- oder eine Herzerkrankung verursacht wird. Sie ist wichtig für die Frage der Operationsfähigkeit und zur Verlaufskontrolle bei chronischen Lungenerkrankungen wie Asthma oder COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung).
Wozu dient die Langzeit-Blutdruckmessung?
Einzelne Blutdruckmessungen in der Praxis zeigen nicht selten stressbedingt erhöhte Werte. Auch die Qualität einer Bluthochdrucktherapie lässt sich nicht immer durch sporadische Messungen beurteilen. Diese Untersuchung ist wichtig, um den Behandlungsbedarf eines Patienten abzuklären. So geben beispielsweise Störungen des Tag-Nacht-Rhythmus Hinweise auf spezielle Hochdruckformen, die einer weiteren Diagnostik bedürfen. Insbesondere bei Risikopatienten wird die medikamentöse Einstellung des Blutdrucks kontrolliert.
Was ist während der Messung zu beachten?
Es ist wichtig, die Messung während des normalen Tagesablaufs durchzuführen. Bitte notieren Sie Ihre Tätigkeiten und die Einnahme von Medikamenten im Protokoll. Beim Aufpumpen der Manschette sollten Sie den Arm möglichst ruhig und ohne Muskelanspannung auf Herzhöhe halten, da es sonst zu Fehlmessungen kommen kann. Bei einer Fehlmessung misst das Gerät erneut, eventuell mit höherem Manschettendruck. Wird die Manschette wiederholt aufgepumpt, überprüfen Sie, ob sie nicht verrutscht ist. Wenn Sie keine Ursache für die Fehlfunktion finden, wenden Sie sich bitte an die Praxis.
Wozu dient eine Herzkatheteruntersuchung?
Häufig reichen Untersuchungen wie EKG, Belastungs-EKG und Herzultraschall nicht aus, um eine Herzerkrankung eindeutig abzuklären. Insbesondere bei Verdacht auf eine Durchblutungsstörung liefert dann die Herzkatheteruntersuchung eine sichere Diagnose und ermöglicht gegebenenfalls eine Behandlung während des Eingriffs. Die Untersuchung wird in einem klinikeigenen Katheterlabor mit modernster technischer Ausstattung und hohen Sicherheitsstandards durchgeführt. Dabei werden die Herzkranzgefäße mit einem Kontrastmittel dargestellt und mit einem Röntgengerät, das vor dem Brustkorb des Patienten bewegt wird, „gefilmt“. Unsere Herzkatheteruntersuchungen führen wir je nach Bedarf ambulant oder mit einem eintägigen stationären Aufenthalt durch.
Was passiert nach der Untersuchung?
Nach der Untersuchung wird an der Einstichstelle ein Druckverband angelegt. Die Hüfte sollte wegen des geringen Nachblutungsrisikos nicht gebeugt oder belastet werden. Die Liegezeit im Überwachungsraum (bei ambulanten Untersuchungen) oder auf der Station wird individuell vom Arzt festgelegt. In der Regel können Sie das Bett nach ca. 4 bis 6 Stunden verlassen. Bei ambulanten Untersuchungen wird der Verband in der Regel am nächsten Tag in der Praxis entfernt. In den nächsten 3 bis 4 Tagen sollten Sie sich körperlich schonen. Waschen und Duschen ist problemlos möglich.
Was muss ich während der Untersuchung beachten?
Sie sollten einen möglichst normalen Tagesablauf mit den üblichen körperlichen Belastungen haben. Vermeiden Sie starkes Schwitzen (die Klebeelektroden lösen sich) und starke Erschütterungen (z.B. Joggen, Arbeiten an Maschinen, schwere körperliche Arbeit). Bitte tragen Sie Ihre Aktivitäten und Ruhephasen in das Protokollblatt ein, insbesondere den genauen Zeitpunkt des Auftretens von Beschwerden und Rhythmusereignissen. Diese Ereignisse werden umso genauer betrachtet und ausgewertet.
Wozu dienen Tele-EKG und Eventrecorder?
Mit Tele-EKG und Eventrecorder können wir Herzrhythmusstörungen, die nur selten auftreten, erkennen und eindeutig zuordnen. Das Gerät liefert die Daten und Informationen, die wir brauchen, um eine gezielte Behandlung einzuleiten. Das können Medikamente sein, ein Herzschrittmacher oder die Verödung krankhafter Erregungsherde oder Leitungsbahnen am Herzen mit einem Katheter (Ablation).
Wozu dient die elektrophysiologische Untersuchung?
Mit dieser Untersuchungsmethode können Art und Ursache von Herzrhythmusstörungen diagnostiziert und gegebenenfalls durch eine Verödung (Ablation) direkt während der Behandlung behandelt werden. Dies geschieht in der Regel durch Wärme (Hochfrequenzstrom), ist aber auch durch Anwendung von Kälte, der so genannten Kryoablation, möglich. Das Behandlungsspektrum umfasst verschiedenste Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern, Vorhofflattern, Herzrasen, Herzstolpern etc.
Was muss ich bei der Untersuchung beachten?
Die Untersuchung findet im elektrophysiologischen Speziallabor der Kardiologie des Helios Klinikums Krefeld statt. Während des Eingriffs befinden sich die Patient*innen im Dämmerschlaf, so dass ein schmerzfreier Ablauf möglich ist. Die Untersuchung wird von Dr. Haars, langjähriger Oberarzt der Elektrophysiologie am Helios Klinikum Krefeld, durchgeführt. Er verfügt über die Zusatzqualifikation „Spezielle Rhythmologie/Invasive Elektrophysiologie“ der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie.
Wozu dient die Echokardiographie?
Herzklappenfehler mit Verengungen (Stenosen), Schließunfähigkeit (Insuffizienz), Wasser im Herzbeutel oder auch angeborene Herzfehler können genau erkannt und hinsichtlich ihres Schweregrades beurteilt werden.
Wozu dient die Stressechokardiographie?
Mit diesem Verfahren können Durchblutungsstörungen des Herzmuskels und lokale Einschränkungen der Kraftentfaltung des Herzmuskels mit eingeschränkter Beweglichkeit erkannt werden. Die Stressechokardiographie hat eine wesentlich höhere Genauigkeit als das Belastungs-EKG. Sie dient als ergänzende Untersuchung zur Erkennung von Erkrankungen der Herzkranzgefäße.
Was ist bei der Untersuchung zu beachten?
Es gibt keine besonderen Voraussetzungen, Vorkehrungen oder Maßnahmen, die getroffen werden müssen. Genauere Informationen zum Ablauf erhalten Sie vor Ort.
Wozu dient die Myokardszintigraphie?
Diese ambulante Untersuchung gibt Aufschluss über mögliche Durchblutungsstörungen des Herzmuskelgewebes. Da ein verengtes Gefäß unter Belastung weniger durchblutet wird, kann es die Testsubstanz nur vermindert aufnehmen. Unter Ruhebedingungen reguliert sich die Aufnahme wieder. Hat ein Patient bereits einen Herzinfarkt erlitten, nimmt der Narbenbereich die Testsubstanz weder in Ruhe noch unter Belastung auf. So kann zwischen abgestorbenem und schlecht durchblutetem Gewebe unterschieden werden. Die Myokardszintigraphie ist kein Ersatz für eine invasive Herzkatheteruntersuchung, kann diese aber indizieren oder ergänzen.
Was ist bei der Untersuchung zu beachten?
Genauere Informationen zum Ablauf erhalten Sie in der Praxis.
Wozu dient die Kernspintomographie?
Die einzelnen Strukturen und die Funktion des Herzens, wie z.B. die Durchblutung, können sehr genau dargestellt werden. Eine Einschränkung der Pumpleistung und deren Ursache lassen sich so am besten beurteilen. Nach einem Herzinfarkt kann man Narbengewebe von vitalem Gewebe unterscheiden, das von einer Wiederherstellung der Durchblutung profitiert. Spezielle Veränderungen während und nach einer Entzündung des Herzmuskels können erkannt werden. Durch die Gabe eines Stressmedikamentes (Adenosin) können die Gefäße eines minderversorgten Herzmuskelareals auch ohne körperliche Belastung des Patienten dargestellt werden. Vorsicht ist geboten bei Patienten mit bronchialer Obstruktion (Asthma, COPD).
Was ist während der Untersuchung zu beachten?
Wegen des starken Magnetfeldes im Untersuchungsraum ist es notwendig, alle metallischen Gegenstände vom Körper (Uhr, Schmuck, Piercing) und von der Kleidung (Geldbörse, Kosmetika, Metallgürtel) zu entfernen. Magnetkarten können dadurch irreparabel beschädigt werden.
Patient*innen mit einem Herzschrittmacher können nicht untersucht werden! Metalllegierungen in Zahnfüllungen, Gelenkprothesen, Knochenplatten oder -schrauben sowie künstlichen Herzklappen stellen in der Regel kein Problem dar.
Wozu dient eine Kardio-CT?
Mit der Kardio-CT können die Herzkranzgefäße und ihre Wände ohne Herzkatheter dargestellt werden. Diese nicht-invasive Methode liefert ein so genaues Bild des Herzens, dass bereits kleine atherosklerotische Ablagerungen (Plaques) in der Gefäßwand sichtbar werden. Außerdem wird das Ausmaß der Gefäßverkalkung (Kalkscore) als Hinweis auf eine bedrohliche Herz-Kreislauf-Erkrankung bestimmt. Die CT ermöglicht eine sichere Beurteilung der herznahen Gefäße.
Bei Patienten mit eher atypischen Beschwerden und mäßigen Risikofaktoren, bei denen keine Katheteruntersuchung durchgeführt werden soll, können mögliche Verengungen (Stenosen) der Gefäße mit zusätzlicher Kontrastmittelgabe meist gut erkannt werden. Alternativen zum nicht-invasiven Ausschluss von Durchblutungsstörungen des Herzens sind die Myokardszintigraphie und das Stress-MRT.
Wozu dient die sportmedizinische Untersuchung?
Sportler und sportliche Patient*innen gehen bei Training und Wettkampf häufig an ihre Grenzen, was fatale Folgen haben kann, wenn Erkrankungen bislang nicht diagnostiziert wurden. Zudem kann sich ein zu intensives Training grundsätzlich negativ auf die Leistungsfähigkeit auswirken.
Vor Trainingsbeginn sollte daher geklärt werden, welche Sportart mit welcher Intensität ausgeübt werden kann. Das gilt sowohl für Leistungs- als auch für Gesundheitssportler, umso mehr natürlich für Menschen mit Erkrankungen, insbesondere Herzpatient*innen. Dabei steht außer Frage, dass Herzpatient*innen von körperlichem Training profitieren und die Erkrankung günstig beeinflussen können.
Wozu dient die Spiroergometrie?
Nicht nur Kranke profitieren von der höheren diagnostischen Aussagekraft, auch für die präventive Beratung und Steuerung im sportlichen Alltag ist diese Methode hilfreich. Durch die Ermittlung von Leistungsgrenzen und Leistungsreserven kann der optimale Trainingsbereich bestimmt und gesundheitliche Risiken ausgeschlossen werden. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Begutachtung und Risikoabschätzung z.B. vor Operationen
Wozu dient die ambulante Schlafapnoe-Diagnostik?
Längere nächtliche Atemaussetzer können sowohl auf eine Herzerkrankung hinweisen als auch - unter anderem - Herzerkrankungen auslösen, z.B. das Herzinfarktrisiko erhöhen. Ein Schlafapnoe-Screening ist eine relativ einfache und zuverlässige Methode, um Schlafapnoe zu erkennen. Bei Ein- und Durchschlafstörungen, z.B. durch Restless Legs, aber auch bei einfachen Schlafstörungen ohne organische Ursache werden Sie zunächst ambulant von einem Schlafmediziner untersucht. Dies geschieht in der Regel in einer schlafmedizinischen Ambulanz. Besteht trotz unauffälligem Befund weiterhin der Verdacht auf eine Schlafapnoe oder eine andere Schlafstörung, wird der Arzt Sie zur genaueren Diagnostik in ein Schlaflabor überweisen.
Ultraschall des Herzens
Die Echokardiographie, auch Herzultraschall genannt, ist ein bildgebendes Verfahren, mit dem das Herz in Echtzeit beobachtet werden kann. Die Untersuchung liefert wertvolle Informationen über Struktur, Größe und Funktion des Herzmuskels und der Herzklappen. Herzklappenfehler mit Verengungen, Schließunfähigkeit, Wasser im Herzbeutel oder auch angeborene Herzfehler können genau erkannt und beurteilt werden.
Elektrophysiologische Untersuchungen (EPU)
Im Rahmen dieser Untersuchung werden mehrere Katheter über die Leistenvene an unterschiedlichen Orten im Herzen positioniert, um das Herz zu stimulieren und so eine Rhythmusstörung auszulösen. Die Signale werden wie beim EKG abgeleitet und dienen als Grundlage für eine genaue Diagnose. Mit der EPU können Art und Ursache von Herzrhythmusstörungen diagnostiziert und gegebenenfalls durch eine Verödung (Ablation) direkt während der Behandlung therapiert werden.
Herzkatheter-Untersuchung (PCI)
Die Perkutane Coronare Intervention, kurz PCI ist ein minimalinvasives Verfahren. Ein Ballonkatheter wird über einen feinen Führungsdraht in die verengte Kranzarterie geführt und unter Röntgenkontrolle in die Engstelle platziert. Anschließend wird der Ballon/Stent mit Kontrastmittel gefüllt und übt einen starken Druck auf die Gefäßwand aus, sodass der Durchmesser der Arterie normalisiert wird. Mit Medikamenten beschichtete Stents verhindern dabei eine erneute Einengung der Gefäße.